Feste Zahnspangen für Kinder und für eine bessere Nachhaltigkeit
Feste Zahnspangen für Kinder – Ob sichtbare oder unsichtbare Brackets und starre oder superelastische Bögen, mit feste Zahnspangen, den sogenannten Multibracketapparaturen, können Fehlstellungen der Zähne bei Kindern und Jugendlichen nachhaltig korrigiert werden.
Metallbrackets
Die Bögen werden mit Gummis in den Brackets befestigt. Die Gummis sind in jeder Farbe erhältlich. Zusätzlich zu den „normalen“ Metallbrackets bieten wir auch sehr kleine Metallbrackets an – die sogenannten Mini-Brackets. Sie funktionieren genauso gut wie die großen Brackets, bieten jedoch Vorteile hinsichtlich der Mundhygiene (die Zähne können leichter gereinigt werden) und der Ästhetik.
Zahnfarbene Brackets (Keramik- / Kristallbrackets)
Um hohen ästhetischen Ansprüchen gerecht zu werden, verwenden wir kleine zahnfarbene Brackets. Sie passen sich der natürlichen Zahnfarbe an. Diese Brackets können aus Keramik gepresst oder aus Kristallen geschliffen werden. Keramikbrackets sind weißlich, Kristallbrackets sind glasklar. Dadurch sind sie wesentlich unscheinbarer als die Metallbrackets. Da die verwendeten Keramik/Kristallbrackets eine polierte Oberfläche besitzen, sind die Reibungskräfte geringer als bei den Metallbrackets. Keramik/Kristallbrackets eignen sich besonders für Patienten mit Nickel- bzw. Kobaltallergien. Wir verwenden in unserer Praxis Ice-Kristallbrackets der Firma Ormco. Es handelt sich um das ästhetisch anspruchsvollste Bracketsystem, das auf dem Markt erhältlich ist. Als Alternative bieten wir ein einfaches Keramikbracket der Firma Dentaurum für die Frontzähne an.
Selbstligierende Brackets
Bei den Metall-, Keramik- und Kristallbrackets wird der Drahtbogen durch kleine Gummis im Bracketschlitz gehalten. Dadurch entsteht eine hohe Reibungskraft, die auf die Behandlungsdauer Einfluss hat. Bei den sogenannten selbstligierenden Systemen wird der Bogen durch eine sehr reibungsarme Klappe im Bracket fixiert. Durch die geringe Reibung werden deutlich geringere Kräfte zur Zahnbewegung benötigt – selbstligierende Brackets ermöglichen eine gleichmäßige und schonende Kraftübertragung auf die Zähne. Sie sind weniger schmerzhaft und ermöglichen eine schnellere Behandlung. Durch den Verzicht auf die Gummis sind sie ausgesprochen hygienefreundlich.
Unsichtbare Lingualbrackets
Feste Zahnspangen müssen heute nicht mehr zwangsläufig sichtbar sein. Bei der Lingualbehandlung werden die Brackets auf der Innenseite der Zähne (lingual) befestigt und sind daher von außen völlig unsichtbar. Das weltweit modernste linguale Bracketsystem heißt Incognito® (www.lingualtechnik.de). Im Gegensatz zu herkömmlichen konfektionierten Lingualbrackets wird jedes einzelne Incognito-Bracket in einem Fachlabor individuell für den Patienten hergestellt. Dadurch wird ein Höchstmaß an Präzision und ein extrem flaches Bracketprofil erreicht, das wiederum den Tragekomfort erhöht. Zudem wird die Gewöhnungsphase deutlich verkürzt.
Die Brackets werden im CAD/CAM-Verfahren aus einer hochgoldhaltigen Legierung hergestellt und empfehlen sich somit auch für Patienten mit Nickelallergien. Die Lingualbehandlung erfordert einen hohen Material- und Zeitaufwand, dauert in der Regel aber nicht länger als eine Behandlung mit einer normalen festen Zahnspange. Die Eingewöhnungsphase ist länger als bei einer äußeren Zahnspange, da sich vor allem die Zunge erst mit dem „Fremdkörper“ arrangieren muss. Das gilt auch für die Aussprache. Die meisten Patienten empfinden nach ca. 2-3 Wochen keinerlei Beeinträchtigung mehr.Die Zähne werden entlang von Drähten in die korrekte Position geführt. Die Drähte richten dabei die Zähne in einer Ebene aus, da sie zu Beginn der Behandlung „kreuz und quer“ stehen.
Bogenkräfte
Der Bogen baut aufgrund seiner Verbiegungen hohe Kräfte auf, die auf die Zähne übertragen werden. Sind die Spannungen zu hoch, entstehen Schmerzen, die Blutversorgung des Zahnhalteapparates wird unterbrochen und es kann zu dauerhaften Verkürzungen der Wurzel kommen. Es gibt im wesentlichen drei Arten von Drahtmaterialien:
1. starre und unflexible Stahlbögen
2. elastische Titanlegierungen
3. superelastische Titanbögen
Die starren Stahlbögen sind sehr preiswert und haben ihre Berechtigung, nachdem alle Zähne in einer Ebene stehen. Für die Anfangsphase der Behandlung sind sie aufgrund der hohen Kräfte weniger geeignet. Die elastischen wie auch die superelastischen Titanbögen übertragen nur einen Bruchteil der Kräfte auf den Zahnhalteapparat und sind aufgrund ihrer zahnschonenden Eigenschaften vor allem in der Anfangsphase der Behandlung indiziert. Der Vorteil der superelastischen gegenüber den elastischen Titanbögen besteht in der noch geringeren Kraftabgabe – die superelastischen Bögen sind pseudoelastisch, was bedeutet, dass die Kraftabgabe unabhängig von der Auslenkung immer konstant niedrig ist. Lassen Sie sich bitte den Unterschied in unserer Praxis demonstrieren.
Ästhetische Bögen
Für Patienten mit Keramik- oder Kristallbrackets besteht die Möglichkeit, die feste Zahnspange ästhetisch noch unauffälliger zu gestalten. Sowohl die Stahl- als auch die hochflexiblen Titanbögen sind mit einer weißen Beschichtung erhältlich.
Klebetechniken
Im Schlitz der Brackets sind alle Lageinformationen für den Zahn eingebaut. Damit diese Informationen korrekt wirken können, müssen die Brackets auf den Zehntel-Millimeter genau auf die vom Brackethersteller definierte Position geklebt werden. Nur so finden die Zähne ihre optimale Stellung im Zahnbogen. Im Patientenmund ist es aufgrund der sehr eingeschränkten Übersichtlichkeit meist unmöglich, die Brackets im dreidimensionalen Raum genau zu kleben.
Unsere Philosophie ist es, so exakt wie möglich zu arbeiten. Daher nutzen wir das indirekte Klebeverfahren. Dabei werden die Brackets in einem Laborprozess auf einem Modell ideal positioniert. Nur durch dieses Verfahren ist eine maximale Übersicht gewährleistet.
Im Labor wird ein Silikonschlüssel angefertigt, der die Brackets in der idealen Position fixiert. Mit Hilfe eines individuell angefertigten Silikonschlüssels werden die Brackets in den Mund „übertragen“ und geklebt. Neben einer genaueren und damit zahnschonenderen Positionierung benötigt der Klebevorgang am Patienten viel weniger Zeit (da alle Arbeiten im Labor aufwendig vorbereitet wurden). Die Klebesitzung ist für den Patienten angenehmer, da der Mund statt 2 Stunden nur 30 bis 40 Minuten offen gehalten werden muss. Durch die genaue Bracketpositionierung werden die Zähne auf direktem Wege in die korrekte Position geführt. Die Behandlungzeit verkürzt sich.
Rückbiss
Bei manchen Patienten befindet sich der Unterkiefer in einer falschen Position. Bezüglich des Oberkiefers liegt er zu weit hinten. Diese Rücklage muss korrigiert werden, da sonst eine große Frontzahnstufe bestehen bleibt. Folge: Ein vernünftiges Abbeißen ist nicht möglich und die Frontzähne können sich nicht vertikal gegeneinander abstützen, sie verlängern sich im Laufe des Lebens, bis die unteren Frontzähne in die Schleimhaut des Gaumens einbeißen. Folgende Therapiemöglichkeiten gibt es:
Extraktion von 2 gesunden oberen Prämolaren
Die vorstehende Oberkieferfront wird mit einer festen Zahnspange nach hinten bewegt. Da diese Bewegung Platz benötigt, wird dieser durch das „Ziehen“ von 2 gesunden oberen Seitenzähnen geschaffen.
Außenspange (Headgear)
Der Headgear ist ein sehr gut funktionierendes und preiswertes Hilfsmittel, um den Oberkiefer in seiner Vorentwicklung zu hemmen und damit an die Rücklage des Unterkiefers anzupassen. Der Außenbogen muss mindestens 16 Stunden je Tag getragen werden, um zu wirken. Größter Nachteil dieser Methode ist die nicht sehr ansprechende Ästhetik. Der Headgear funktioniert nur bis zum 11. Lebensjahr.
Gummizüge
Bei dieser Therapieform werden vom Patienten kleine Gummizüge zwischen den oberen und unteren Zähnen eingespannt. Diese müssen 24 h am Tag getragen werden. Sie dürfen nur kurz zum Essen und zum Zähneputzen herausgenommen werden. Jeden Abend werden sie getauscht, damit die Spannung erhalten bleibt. Die Gummis funktionieren nur, wenn sie rund um die Uhr getragen werden. Werden sie nur 20 h am Tag getragen, wirken sie nicht, da der Unterkiefer in den 4 h wieder in die ursprüngliche Lage zurückfällt. Die Therapie dauert mindestens 1 Jahr bei 100 % Mitarbeit. Werden die Gummis unregelmäßig getragen, erreichen wir das Therapieziel nie.
Sabbagh Universal Spring (Herbst Scharnier)
Diese Federn werden nur von der privaten Krankenkasse bezahlt. Vorteil des Scharnieres ist die wesentlich schnellere und effektivere Wirkung. Die Überlegenheit der Federn basiert auf ihrer 24-stündigen Wirkung – jeden Tag. Der Unterkiefer hat die gewünschte Position bereits nach 6 bis 8 Monaten erreicht. Die Therapien 1 und 2 kompensieren die Rücklage des Unterkiefers mit einer Rückverlagerung des Oberkiefers.
Die Federn verlagern den Unterkiefer nach vorn und passen ihn an dem normal stehenden Oberkiefer an. Sie lösen damit als einzige nicht chirurgische Therapie das eigentliche Problem der Unterkieferrücklage.Die Herbst¬Hybride sind von außen fast unsichtbar, da sie im Seitenzahngebiet befestigt werden. Nach einer Eingewöhnungsphase von 1 Woche stören sie nicht mehr. Die Scharniere funktionieren nur bis zum 30. Lebensjahr.Gaumennahterweiterung
Ein Oberkiefer muss verbreitert werden, wenn er im Vergleich zum Unterkiefer zu schmal ist. Manchmal ist das Missverhältnis so stark, dass es notwendig ist, die Knochennaht im Gaumen zu erweitern. Es wird für 3-6 Monate im Oberkiefer eine Gaumennahterweiterungsapparatur einzementiert.
Diese enthält eine Schraube. Diese ist jeden Morgen und jeden Abend 1-mal zu stellen. In den ersten Tagen drückt die Spange. Danach öffnet sich die Gaumennaht – der Druck lässt spontan nach und zwischen den beiden Frontzähnen entsteht eine Lücke, die sich in den nächsten Wochen wieder schließt! Es wird unter Anweisung des Kieferorthopäden gewissenhaft so lange weiter gestellt, bis der Oberkiefer die optimale Breite erreicht hat. Nach dem 25. Lebensjahr ist die Gaumennaht schon so stark verknöchert, dass sie vor der Aktivierung der Schraube chirurgisch geschwächt werden muss. Wöchentliche Kontrolltermine sind einzuhalten!Bei unklaren Beschwerden rufen Sie bitte umgehend in unserer Praxis an.Delaire-Maske
Die Ursache für einen umgekehrten Frontzahnüberbiss muss nicht immer in einem zu starken Unterkieferwachstum liegen. Es kann auch eine Unterentwicklung des Oberkiefers vorliegen. In diesem Fall muss das Oberkieferwachstum gefördert werden. Das beste Behandlungsmittel ist die Delaire-Maske. Es handelt sich um ein komfortables Außengestell, das sich an der Stirn und am Kinn abstützt. Durch Gummizüge wird der Oberkiefer nach vorn gezogen. Die Spange muss nachmittags und nachts für ca. 3 Monate getragen werden. Die Spange wirkt nur bis zum 10. Lebensjahr – haben Sie die Vermutung, dass bei Ihrem Kind eine Unterentwicklung des Oberkiefers vorliegt, stellen Sie sich bitte frühzeitig in unserer Praxis vor. Zu bedenken ist: Es gibt sicherlich ästhetisch ansprechendere Zahnspangen, aber keine wirkt so gut gegen einen unterentwickelten Oberkiefer wie die Delaire-Maske und sie beeinträchtigt die Kinder kaum, da sie bei sozialen Kontakten außerhalb der Familie nicht getragen wird.
KIEFERORTHOPÄDIE BERLIN KADEWE
KIEFERORTHOPÄDIE BERLIN RING-CENTER
KIEFERORTHOPÄDIE BERLIN MÜGGELSEE
KIEFERORTHOPÄDIE POTSDAM STERN-CENTER
Mo-Do: 9-19 Uhr
KIEFERORTHOPÄDIE POTSDAM ZENTRUM
Mo, Di, Do: 9-19 Uhr, Mi: 9-15 Uhr
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